Schlafregression bei Babys – Wenn der Schlaf plötzlich Kopf steht

Dein Baby hat endlich gelernt, mehr Zeit am Stück zu schlafen – du fühlst dich wie ein neuer Mensch – und plötzlich ist alles wieder viel schlechter? Willkommen im ganz normalen Leben mit Baby! Diese Phase kann frustrierend sein, macht aber eines ganz deutlich: Dein Baby entwickelt sich gerade in riesigen Schritten.

In diesem Beitrag erfährst du, was Schlafregressionen eigentlich sind, wann sie typischerweise auftreten, wie du sie erkennen kannst – und vor allem, wie ihr als Familie gut durch diese herausfordernden Wochen kommt.

Warum findet eine Schlafregression statt?

Eine Schlafregression ist eine Phase im Leben eines Babys oder Kleinkinds, in der sich das bisherige Schlafverhalten plötzlich und scheinbar grundlos verschlechtert. Ein Kind, das zuvor ruhig und regelmäßig geschlafen hat, wacht plötzlich wieder häufiger auf, schläft schlecht ein, ist unruhiger oder macht kürzere Nickerchen. Und das alles ganz ohne erkennbaren Grund.

Aber der Grund ist da – nur eben nicht sofort sichtbar: Dein Kind macht einen großen Entwicklungsschritt. Häufig gibt es in diesen Phasen große motorische oder sprachliche Fortschritte.

Warum passiert das?

Im ersten Lebensjahr (und darüber hinaus) macht das Gehirn eines Babys gewaltige Fortschritte: Es lernt, sich zu drehen, zu krabbeln, zu sitzen, erste Worte zu sagen oder Beziehungen besser zu erkennen. Auch die Schlafarchitektur verändert sich – vor allem um den vierten Monat herum. Der Schlaf wird zyklisch in vier Phasen überführt und ähnelt ab dann dem Erwachsenenschlaf. Das ist die einzige echte Schlafregression physiologisch betrachtet, die anderen Phasen sind eigentlich nur Entwicklungsschübe. Das bedeutet jedes Mal: leichteres Aufwachen, mehr Reize und Bewusstheit, mehr Verarbeitung in der Nacht. Diese Fortschritte – so wunderbar sie sind – bringen das zarte Gleichgewicht des Schlafs leicht aus dem Takt, zumindest zeitweilig.

Typische Zeitpunkte für Schlafregressionen

Jedes Kind ist anders – aber es gibt bestimmte Altersstufen, in denen viele Eltern Veränderungen im Schlafverhalten ihres Babys beobachten:

🔹 4-Monats-Schlafregression

Eine der bekanntesten und gefürchtetsten Phasen: Die Schlafstruktur verändert sich, das Baby hat erstmals „normale“ Schlafzyklen. Es wacht häufiger auf, ist leichter zu stören und braucht oft wieder Hilfe beim Einschlafen. Ab dann werden die Schlafprobleme häufig größer für Familien.

🔹 6 bis 8 Monate

In dieser Phase lernen viele Babys motorisch extrem viel: Sitzen, Krabbeln, Hochziehen. Gleichzeitig treten erste Trennungsängste auf. Alles aufregend – und manchmal zu aufregend, um ruhig zu schlafen.

🔹 12 Monate

Babys werden jetzt zu kleinen Persönlichkeiten. Die Welt wird noch spannender, oft kommen erste Worte, mehr Eigenständigkeit und Wille – aber auch Unsicherheiten. All das kann den Schlaf beeinflussen.

🔹 18 Monate & 2 Jahre

Willensstärke, Trotzphasen, „Nein!“-Rufe und große Emotionen. Dazu kommen oft auch Ängste, z.B. vor Dunkelheit oder dem Alleinsein. Auch hier zeigt sich oft wieder eine Regression im Schlafverhalten.

Woran erkenne ich eine Schlafregression?

Hier sind typische Anzeichen:

  • Häufiges nächtliches Aufwachen (obwohl vorher durchgeschlafen wurde)
  • Einschlafprobleme, obwohl das Kind müde, aber nicht übermüdet ist
  • Plötzliches Schreien oder Weinen beim Zubettgehen
  • Kürzere oder unregelmäßige Tagschläfchen
  • Übermüdung trotz scheinbar ausreichender Schlafzeit
  • Schlafphasen dauern evtl. kürzer

Wichtig: Diese Anzeichen können auch bei Krankheiten oder Unwohlsein und Schmerzen auftreten. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Kind einfach eine Schlafregression durchmacht oder etwas anderes dahintersteckt, sprich bitte mit eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt.

Was hilft – und was nicht?

Auch wenn man Schlafregressionen nicht verhindern kann, gibt es Strategien, die euch helfen, besser durch diese Phase zu kommen:

  Was hilft:

  • Bleib bei eurer Routine
    Rituale und feste Abläufe geben deinem Baby Sicherheit. Gerade in unsicheren Entwicklungsphasen helfen Wiederholungen, um zur Ruhe zu kommen.
  • Sei flexibel – aber konsequent
    Du darfst in dieser Phase Hilfestellung geben. Aber versuche, langfristig keine neuen „Einschlafhilfen“ einzuführen, die du später wieder abgewöhnen musst (z. B. Umhertragen zum Einschlafen).
  • Schlafumgebung prüfen
    Ist es ruhig genug? Dunkel genug? Zu heiß oder zu kalt? Kleine Anpassungen können viel bewirken. Evtl. weißes Rauschen anmachen.
  • Ruhe bewahren (auch wenn’s schwerfällt)
    Babys spüren deine Anspannung. Tief durchatmen, wenn’s mal wieder 3 Uhr morgens ist und du geweckt wirst – es wird besser, versprochen.
  • Hole dir ggf. Unterstützung bei Fachleuten
    Sollte Schlafen bei euch ein Thema sein, weil dein Baby z. B. nicht durchschläft und ihr mehr als müde seid, wird es während der Regressionsphasen noch anstrengender. Aber: je besser ein Kind schlafen gelernt hat, desto weniger merkt man die Regressionen überhaupt. Eigenständiges Einschlafen lässt sie quasi unbemerkt vorübergehen.

Wie lange dauert eine Schlafregression?

Die meisten Schlafregressionen dauern zwischen 2 und 6 Wochen, je nach Alter und Kind. Manchmal ist es nur eine „Mini-Regression“, die nach ein paar Tagen wieder vorbei ist – manchmal dauert es etwas länger.

Das Wichtigste ist: Es ist vorübergehend.

Du bist mittendrin in einer Schlafregression oder unsicher, ob es eine ist? Schreib mir gern oder rufe mich an – du bist definitiv nicht allein! Ich kann dir auf jeden Fall helfen, so dass deine ganze Familie durchschlafen kann.

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