Der Nutzen des Schnullers und seine Abgewöhnung

Kleinkind mit Schnuller im Mund im Gitterbett

Der Schnuller kann in den ersten Lebensmonaten eines Kindes eine große Hilfe sein – für Eltern wie für das Kind selbst. Er stillt das natürliche Saugbedürfnis und beruhigt in aufgewühlten Momenten. Eltern empfinden den Schnuller oft als praktisches Mittel, um ihr Kind in stressigen Situationen zu beruhigen – sei es im Auto, beim Arzt im Wartezimmer oder einfach, wenn noch ein Moment überbrückt werden muss. Dennoch ist ein bewusster und maßvoller Umgang mit dem Schnuller sehr wichtig, um mögliche negative Folgen für die Entwicklung zu vermeiden. Er sollte nur gezielt und überlegt zum Einsatz kommen.

Manche Babys lehnen ihn allerdings komplett ab oder aber die Eltern möchten ihn nicht einsetzen. Er ist kein Muss, nur eine Möglichkeit!

Risiken bei übermäßigem Einsatz des Schnullers

Wird der Schnuller zu lange oder zu häufig im Alltag verwendet, können sich negative Effekte zeigen. Dazu zählen Zahnfehlstellungen, Sprachentwicklungsverzögerungen oder eine gestörte Mundmotorik. Auffallend ist, dass Kleinkinder, die an häufiges Nuckeln gewöhnt sind, eine starke Abhängigkeit entwickeln, die sie vom entspannten Spielen abhält. Sie fordern vehement ihren Schnuller ein, sein Fehlen lässt dann alles andere in den Hintergrund rücken, ähnlich wie Entzugserscheinungen, und die Eltern fühlen sich aufgrund der Vehemenz ihrer Forderung hilflos, wie sie den Schnuller abgewöhnen könnten.

Besonders problematisch ist ein dauerhafter Schnullereinsatz über das dritte Lebensjahr hinaus. Daher ist es wichtig, den Schnuller nicht als dauerhafte Lösung für jedes Unwohlsein zu sehen, sondern gezielt und zeitlich begrenzt einzusetzen. Kindliche Emotionen können und sollten nach den ersten Lebensmonaten auch andere Wege der Verarbeitung finden, denn die kleinen Menschen müssen üben und lernen, wie man mit Gefühlen umgehen kann, ohne dass diese sofort durch den Schnuller im Mund „abgestellt“ werden.

Der Schnuller als Einschlafhilfe​

Es ist verlockend, den Schnuller als Einschlafhilfe zu etablieren, weil es so gut funktioniert. Allerdings gibt es ein Aber: der Schnuller ist eine äußere Hilfe, die mit dem Einschlafen verbunden wird. Fehlt er oder fällt er aus dem Mund, wenn das Baby tief schläft, sorgt sein Fehlen für viele nächtliche Unterbrechungen und ohne ihn einzuschlafen wird undenkbar. Es folgen Kämpfe für die müden Eltern, die schwierig abzustellen sind. Unabhängige Schlaffähigkeiten, die zu ruhigen Nächten führen, können aber natürlich jederzeit erlernt werden. Es ist nie zu spät!

Der richtige Zeitpunkt zur Abgewöhnung

Er ist gekommen, wenn die Eltern entschlossen sind, den Schnuller nicht mehr geben zu wollen! Ich empfehle, damit nicht über das erste Lebensjahr hinaus zu warten, weil danach die Bewusstheit und der eigene Wille wachsen und es viel schwieriger ist, den Schnuller abzugewöhnen, als wenn mit ca. 9-10 Monaten das Saugbedürfnis deutlich nachlässt und er aus dem Tag verschwindet. Insgesamt gilt: je präsenter er im Alltag des Kindes war, desto schwieriger ist er abzugewöhnen.

Tipps zur Schnullerentwöhnung

  1. Ersetzen durch Alternativen: Kuscheltiere, Körperkontakt, beruhigende Rituale oder Geschichten können als Ersatz dienen.
  2. Belohnungssystem: Kleine Belohnungen oder ein Abschiedsritual, wie das „Schnullerbaum“-Konzept, können helfen.
  3. Geduld und Verständnis: Rückschläge sind normal. Wichtig ist, konsequent und zugleich einfühlsam zu bleiben. Wenn er einmal verabschiedet wurde, bleibt unbedingt dabei!

Wie ich euch helfen kann

Häufig wissen die Eltern, dass der Schnuller endlich weg sein müsste – spätestens, wenn der Zahnarzt schon Veränderungen am Kiefer sieht und beanstandet. Doch den Konflikt mit dem eigenen Kind zu führen, ist abschreckend, und die Unsicherheit, ob man zu hart ist, führt zu Verharren im Status Quo. Kontaktiert mich gerne, wenn ihr den Schnuller gerne abschaffen würdet, aber nicht so richtig wisst, wie es gehen kann. Ich helfe euch gerne dabei!

Schlaf- und Familienberatung
© 2025 nestmoment.com

Schlafberatung und Familienberatung in Schlitz, Fulda, Hünfeld und Lauterbach. Oder deutschlandweit online.